Materialisierte Gesten
Motion-Capture-Skulpturen gestischer Raumbeschreibungen
Gesten sind flüchtige Zeichen. Sie gehen scheinbar spurlos vorbei. Doch jede Geste besitzt eine eigene Gestalt, die Sprechende selbst, sowie ihr Gegenüber, körperlich-visuell wahrnehmen und deuten. Die Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“ fragt: Welche Rolle spielen Handbewegungen in der menschlichen Kommunikation? Was haben Gesten mit Objektgebrauch zu tun? In welchem Zusammenhang stehen Gesten mit Werkzeugen und Maschinen, die Funktionen der Hand ersetzen?
In Zusammenarbeit mit Universitätsprofessorin Irene Mittelberg wurde unter anderem für die Ausstellung ein Verfahren entwickelt, um unsichtbare Bewegungsspuren zu visualisieren und dabei das Temporäre festzuhalten. Auf Basis der mit Motion-Capture-Technologie aufgezeichneten Handbewegungen werden Modelle berechnet und 3D-Drucke gefertigt. Die so entstehenden fragilen Skulpturen zeigen die Dynamik körperlicher Ausdrucksformen als zu Material gewordene Gesten im realen Raum.