Plastische Gestaltung 1a/G&D1
Kunst - Form
Durch das händische Erfassen von Objekten und Räumen verinnerlichen wir unsere Wahrnehmung körperlich und schaffen eine mentale Grundlage für das kreative Denken. In den Werkstätten und Ateliers des Lehrstuhls untersuchen wir Methoden plastischen und räumlichen Gestaltens im experimentellen Umgang mit klassischen und mit unkonventionellen Werkstoffen. Dabei kommt es uns auf die Entwicklung von Fertigkeiten an, die sich beim Machen entwickeln. Die verlangsamte Zeit des Hand-Werkens ermöglicht dann Reflexion und Phantasie aus der konkreten Materialerfahrung heraus.
Figur_Grund
In welchen Objekt-Raumkonstellationen wirken Masse und Raum als gleichwertige Aspekte der plastischen Formgebung und Raumbildung? Baue ein abstraktes, raumhaltiges Objekt, bei dem sich Masse und Raum (oder Figur und Grund) in ihrer wechselseitigen, mehrdeutigen Durchdringung alsgleichwertige Aspekte der Gestalt erweisen. “Raumhaltig“ bedeutet, dass die von dir gestaltete Masse nicht nur durch ihr eigenes Volumen Raum einnimmt, sondern im gleichen Maß auch Raum „erschafft“. Das geschieht, indem die Formen, die du gestaltest in ihrer Konstellation Räume in der Plastik öffnen, den leeren Raum definieren und begrenzen und ihn dadurch erlebbar und beschreibbar machen.
Material: Holzprofile
Modell_Essenz
Erarbeite ein Modell aus Papier, das einen architektonischen Detail-Ort interpretiert. Was stellt das Modell dar, worüber erzählt es etwas? Es geht um die Art des durchdachten, individuellen Selbst-Machens: Welche Optionen zur Abstraktion, Verfremdung, Dekonstruktion ergeben sich durch das verwendete Material Papier und seine handwerkliche Bearbeitung? Durch Ausschnittwahl, Komposition der ausgewählten Elemente, Kontraste gewinnt das Modell an Spannung und erhält eine eigene Objektqualität. Ziel ist nicht eine Perfektion des Abbildhaften, sondern eine Übersetzung in eine Sprache des Machens, die Fertigungsspuren zulässt oder sogar betont. Das Papier als vorgegebenes Material bedingt einen eigenen Ausdruckqualität, geprägt durch die individuellen Techniken der Manipulation und Verarbeitung des Papiers.
Material: Papier
Modularität_Serialität
Welche Wirkungen lassen sich durch Wiederholung gleicher/ähnlicher Elemente erzeugen und welche abstrakten Gestaltmittel stehen dafür zur Verfügung? Baue ein Objekt nach einem selbst entwickelten „Baukastenprinzip“, das aus gesetzmäßig verwandten oder gleichen Elementen besteht. Diese Module sollen nach einfachen, präzisen Gesetzmäßigkeiten ausgerichtet und räumlich organisiert sein (3-dimesionales Rastersystem). Die materialgerechte konstruktive, räumliche Fügung der Module steht neben der Gestalt/Proportion der Module im Mittelpunkt, z.B. Ineinander-Passungen wie Faltungen, Klemmeffekte, ggf. verbindende Glieder usw.
Material: Diverse Materialien (Holz, Metall, Pappe, Papier, Folie, Formguss etc.)
Schwellform
Einfache geometrische Ausgangsformen werden durch Transformationen komplex. Sie gewinnen durch minimale Veränderung ihrer Kontur, durch die Gestaltung der Kanten, durch ihre Proportionen und durch ihre Oberflächen dynamische Wirkungen, die sie scheinbar zum Schweben, in eineBewegung versetzen, sodass sie lebendig erscheinen und förmlich ‘atmen‘. Transformierte in diesem Sinn entweder einen Zylinder oder einen Quader.
Material: Naturstein
Prof. Thomas Schmitz Axel Friedrich Mirko Tschauner Odine Lang Frank Posthoff