Radieren/WF
Die Widerständigkeit der metallischen Radierplatten forderte schon immer die Kreativität der Künstler heraus, die sich daran versuchten. Es wurden Legionen von Werkzeugen zum manuellen Kratzen, Ritzen, Punzen, Schaben, Bohren entwickelt, daneben raffinierte chemische Methoden zur Verletzung der Oberfläche mit Säuren. Metallplatten sind nicht nur hart, sondern auch geduldig. Die mehr oder wenigen sichtbaren Spuren der Bearbeitung können als ein visuelles Gedächtnis des Prozesses gedeutet und thematisiert werden. Bildideen und dahinterstehende, inhaltliche Konzepte entwickeln sich in Etappen, sogar mehrfach und jeder Schritt hinterlässt Spuren. Das wollen wir gemeinsam untersuchen.
Im Wechsel und Kombination von digitalen und manuellen Werkzeugen (KI/Fotobelichtung vs. Gravur, Vernis Mou, Aquatinta, Mezzo-Tinto, Zuckertusche, Schleifpapier, etc…) suchen wir in dem grafischen Prozess die Spannung zwischen dem akribisch kontrollierten und dem unvorhersehbaren Bildereignis.
Ausgehend von einem selbst gefundenen Raum als Bild, entwickeln wir in Serie Interventionen und untersuchen, wie Bild-ideen und Zufall zusammen in eine räumliche Darstellung gebracht werden können. Ziel der Arbeite ist die Entwicklung eines bildnerischen Prozesses als serielle Arbeit in verschiedenen bildnerischen Etappen und Zustandsdrucken. Die intensive Bearbeitung bildnerischer Schritte als bildnerische/räumliche ‚Interventionen‘ und die Auseinandersetzung mit dem grafischen Material und Handwerk stehen dabei im Vordergrund.
Termin: Mittwochs | 10:00 – 13:00 Uhr | Rogowski Institut | Materialbeitrag: 30 Euro